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Aus der Rubrik – Pleiten, Pech und Pannen:
Schlammgewässer in der Regenzeit

Ich kam zurück aus Kuwait und mußte feststellen, daß der Kies in der Zwischenzeit angeliefert war und unsere gesamte Einfahrt versperrte. Leicht angesäuert über die Tatsache, daß dieser auch noch diverse geliebte Pflanzen begraben hatte und gegen den Stamm meines “Lebensbaumes“ (eine besondere Kiefer, die ich mal vor unzähligen Jahren voller Stolz in minimaler Größe und für aus studentischer Sicht “teures Geld“ aus einem Baumarkt besorgt hatte und die der Beginn einer lebenslangen Aufforstungsmission darstellen sollte) leicht beschädigt hatte, machte sich Mißmut breit. Meine Stimmung war nach dem Flug auf dem Nullpunkt und irgendwie sah die Baustelle – jetzt mit Folie - noch schrecklicher aus als vorher.
Irgendwie hatte ich damals – Mitte Mai - schon geahnt, daß dies noch lange dauern würde!

Zum Glück hatten wir ein Auto außerhalb des Grundstückes gelassen, denn auch die Sache mit dem Kies sollte mehrere Wochen dauern. Als mein Vater wieder abflog war erst ein Hügel, den wir zu Dritt gemeinsam mit unserem lieben Nachbarn weggearbeitet hatten aus der Einfahrt verschwunden. Das gesamte feine Substrat lag noch als Feierabendbeschäftigung für mich da und irgendwie wollte der gar nicht kleiner werden. (dafür die Arme um so länger)

Wir hatten uns bei der Befüllung nach ausgiebiger Recherche doch für die Nutzung des Gartenschlauchs in Verbindung mit der Gartenwasseruhr entschieden und dies vorher bei den Wasserwerken gemeldet. (damit der Durchschnittverbrauch nicht in dramatische Höhen geschätzt wird). Ferner haben wir uns ein raffiniertes Regenwasserauffangsystem ausgedacht, welches wahlweise den Schwimmteich oder die unterirdischen Tanks für die Gartenbewässerung füllt. Dies kommt gleich an zwei verschiedenen Orten vom Dach und dafür mußten die Rohrleitungen unter die Terrasse verlegt werden.

Damit die Folie sich richtig setzen konnte und die Umrandung aus Granit gemacht werden sollte, mußte das Ding ja so schnell wie möglich voll werden und tatsächlich ging es auch ziemlich schnell. Nach drei Tagen hatte der Wasserpegel endlich den Skimmer erreicht und die neue Filteranlage konnte getestet werden. Jetzt noch ein wenig Wasser aus dem alten Teich dazu und fertig. 
Ich konnte es vor Spannung gar nicht erwarten und starrte ganz begeistert auf das neue Gewässer – oder besser ganz alleine vor einer furchterregenden Baustelle mit jetzt auch noch einem riesigen Problem – aber dazu komme ich noch ....

Die Filteranlage funktionierte gleich auf Anhieb und ich teilte diese tolle Tatsache begeistert sofort dem Rest der Familie über Tausende von Kilometern per E-Mail mit..
Nur oh weh – irgendwie wird das Wasser nicht mehr?????  Ja, tatsächlich, am nächsten Morgen war der Wasserpegel wieder unter dem Skimmer und ich mußte der Tatsache ins Auge sehen, daß unser geliebter Waldsee ein Leck hatte. Na ja, anscheinend ein ziemlich großes, denn der Wasserpegel sank wieder bis etwa 20 cm über den Wall und blieb dann endlich dort stehen.

Verdammt und nun??? Ich hatte mich für die Sache mit der Folie doch erfolgreich verdrückt und hatte nun eigentlich auch überhaupt keine Ahnung, wo man den Fehler suchen mußte. Vielleicht bei den Rohrleitungen oder etwa unter dem Kies – ne, das machte keinen Sinn, denn offensichtlich mußte das/die Leck/Lecks auf der Höhe des Wasserpegels angesiedelt sein. Und was passiert nun mit dem schönen Wasser, was offensichtlich nicht gefiltert werden kann? Ich war echt in diesem Augenblick überfordert und beschloß erst einmal die Sache zu beobachten und den Kies weiter in die Regenerationszone zu schütten.

Ah und dieser angeblich gewaschene Kies war ja so etwas von dreckig – unfaßbar! Binnen kürzester Zeit verwandelte sich die Anlage in ein Schlammbad, was eher an einen Ausläufer des Amazonas in der Regenzeit erinnerte. Mir stand die Sache jetzt wirklich bis zum Hals und als endlich ein Tag lang die Sonne schien. nahm ich mir einen Liegestuhl, ein Buch, einen coolen Drink und setzte mich mitten in meine Baustelle an das Schlammloch – jetzt erst recht!

Schubkarre für Schubkarre Kies wanderten an diversen Stellen über den Rand und wurden dann im Wasser mit der Schaufel an die gewünschten Stellen verteilt – zumindest dort wo ich unter der braunen Brühe diese Stellen erahnte. Endlich war der Kies nach vier Wochen weggearbeitet und langsam setzte sich auch die braune Brühe wieder – das Wasser wurde und blieb kristallklar! 2,5 Monate lang!  Endlich fand ich auch die Löcher! Sie waren lediglich an der zukünftigen Treppe entstanden und der Teil war auch wirklich eine ganz brenzlige Sache und außerdem hatte es ja während der ganzen Folien-Aktivwoche in Strömen geschüttet!

Mittlerweile war auch meine Mutter wieder aus dem Ausland zurückgekehrt und wir machten uns nun gemeinsam an den Endspurt des Ausbaus. Ich hatte schon die Ränder befestigt und wir karrten nun die noch benötigten Beton und Granit “Mähkanten“ (so nennen die sich wirklich) vom Baumarkt in diversen Längen heran. Unterschiedliche Längen wegen der Kurven und wir wollten es auch mit ein wenig Abwechslung. Diese Dinger sind vielleicht schwer, aber da wir zum Zeitpunkt unserer Schwerlastanlieferung immer noch nicht genau wußten, was wir genau mit dem Rand machten, mußten die Sachen eben jetzt Stück für Stück mit dem Auto besorgt werden. Auch die Steinfolie und die Pflanztaschen waren eingetroffen, aber auch hier mußte nach einer Aktualisierung der Planung wiederum nachbestellt werden. Ärgerlicherweise gab die gleiche Steinfolie plötzlich in einer anderen Farbe – verdammt, aber es ließ sich nun eben nicht mehr ändern.  Stück für Stück wurden “Rand“, “Sonnendeck“, Treppe, Wasserfall, Bach, Terrasse, Wege und Bepflanzung fertiggestellt. Insgesamt haben die Arbeiten bei Wind und Wetter und teilweise bis in die Nacht bis August 2007 gedauert, doch wir haben immer wieder viel gelacht und waren am Ende überglücklich über unseren Waldsee. :-)


Photos :-)

 

 


Erster
unfreiwilliger
Badespaß :-)

 

Volunteer

Brrrr

Das tut weh

Aktivschwimmer 2

 

Unser Waldsee
als Power Point     zum runterladen und genießen!

49 MB!
 

Kies 2

Kies3

Ausbau1

Technik 11

Bei Wind und Wetter

Wasserv

Technik 12

Treppe1

Treppe2

Steg 1

Ausbau 2