Unser Hydrologischer Kreislauf -
Wasserfall und Bach

Ach ja, der Wasserfall –
wie oft meine Mutter und ich den gebaut haben kann ich jetzt gar nicht mehr nachvollziehen.

Fazit: Viel zu oft, denn diese robusten, superdicken Migmatit Platten (oder auch Juparana Granit) aus Nigeria waren echt die Hölle. Wie bereits erwähnt, stellten diese von uns sehr geliebten Mitbringsel aus Westafrika vorher unsere Terrasse und mußten zuerst von dort zu der geplanten Baustelle gebracht werden.

Einst schmückten sie würdevoll einen Inselberg in der Savanne und irgendwie nahmen sie uns diese Zwangsumsiedlung sichtlich übel, denn im Grunde bewegten sie sich zuerst gar nicht. Mit viel Geduld und Anwendung aller physikalischen Tricks haben wir es letztendlich geschafft sie endlich zu ihrem Bestimmungsort zu bringen. Nicht das auf unserer Baustelle noch viel Spielraum für alternative Routen gab!

Aber damit war es nicht getan, denn plötzlich wurde uns klar, daß wir überhaupt keinen Plan hatten, wie man so etwas baut.  Unten Becken – soviel war klar, aber wie dressiert man Wasser, so das es genau dahin fließt, wo man es haben will und dies bitte ohne die Verwendung von Zement oder anderen unnatürlichen Elementen.  

Mmmmm – soweit kam es erst gar nicht – denn unser liebevoll gebautes und mit Folie ausgelegtes Becken, beschloß unter dem Gewicht der Platten (oder war ich das etwa!?!) abzusacken und somit hatten wir eine unerwünschte Kuhle aus stehendem Wasser, welches doch laut theoretischer Planung mit Gefälle in den Schwimmteich fließen sollte? Mist so ging das auf keinen Fall und das ganze schwere Zeug mußte wieder runter. Noch viel schlimmer: Ich hatte überhaupt keine Lust mehr wieder ein paar Schubkarren Sand anzufahren, aber was muß das muß. Meine Mutter entfernte die Folie und schaufelte, während ich weiteres Füllmaterial rankarrte. Endlich war das gewünschte Gefälle da, welches dann auch dem Gewicht standhielt. Natürlich gefiel uns die Sache erst nach mehreren Versuchen und die besondere Herausforderung war es, daß Ganze sozusagen “selbsttragend“ zu bauen. Zu unserer Unterstützung wollten wir lediglich ein T-Eisen und ein paar Sandsäcke verwenden. Das T-Eisen sollte die beiden unteren weit hervorstehenden Platten unterstützen, die letztendlich möglichst viel Gefälle haben sollten – der Rest wurde durch das enorme Eigengewicht der Platten stabilisiert.

Wir hatten uns immer drei Stufen vorgestellt und die beiden “Ohren“ sollen die jeweiligen Felswände eines richtigen Wasserfalles in der Natur symbolisieren. Später sollen diese durch die beiden Nordmanntannen (Abies nordmanniana) rechts und links eingerahmt werden, um das Bild optisch zu harmonisieren.

Das schwierige an der Verwendung von Migmatitplatten ist deren typischen Maserung, die dann optisch nur in eine Richtung verlaufen sollte (wie in der Natur) – und wie es dann so ist, hat die richtige Platte für den auserwählten Platz, dann meistens eine falsche “Richtung“ und das Puzzle beginnt von vorne.
Irgendwann hatten wir es dann geschafft, daß tatsächlich alles in die richtige Richtung, über alle drei Stufen und wirklich mit jedem Tropfen letztendlich im Teich landete.
Ein letzter bewundernder Blick auf das Werk und die Feststellung: sieht ja kriminell mit diesem Gefälle der unteren Platten – aber das Ding ist wirklich bombenfest!

Der Bach war dagegen fast ein Kinderspiel – es gab nur zwei Versuche. Beim ersten war die Rinne zu flach und das Wasser floß über den Rand – also noch ein paar Sandsäcke unter die Folie und unser Wasserkreislauf lief wie gewünscht

Wir haben wirklich viel gelacht - ne, nicht über die Pleiten, sonder eigentlich mehr über uns .... :- ).   und weiter ....